Graffiti-Projekt “Sta(tt)dt gestalten“
Seit einigen Jahren haben wir bereits versucht, ein Projekt gegen illegale Graffiti in Stralsund zu installieren. Ausgehend von einer Untersuchung der Universität Groningen in den Niederlanden aus dem Jahr 2009 besteht eine sinnvolle Vorgehensweise allein darin, möglichst rasch für ein Überstreichen der Graffiti zu sorgen.
Bei unserer Recherche haben wir uns gestützt auf das so genannte Pforzheimer Modell (Link), bei dem zwischen Polizei, Bürgerverein und Malerinnung eine Vereinbarung besteht, wonach Graffitis möglichst rasch überstrichen werden. Das Pforzheimer Modell ist zwischenzeitlich auch in vielen anderen Städten eingeführt worden.
Unser Projekt wird entsprechend dem Merkblatt der Hansestadt Stralsund (Link) von folgenden Projektteilnehmern durchgeführt:
Kommunaler Präventionsrat der Hansestadt Stralsund,
Polizeiinspektion Stralsund,
Staatsanwaltschaft Stralsund,
Stadtmarketingverein Stralsund eV,
Maler- und Lackierer-Innung Nordvorpommern-Stralsund sowie
unserem Verein.
Der Ablauf ist dabei wie folgt:
Der Geschädigte hat zwingend bei der Polizei eine Strafanzeige zu erstatten und mittels der dort vergebenden Tagebuchnummer meldet sich der Geschädigte beim Stadtmarketingverein Stralsund. Er weist eine Zahlung von 20 € als Eigenanteil nach, die auf ein Vereinskonto unseres Vereins gezahlt wird. In dem Merkblatt ist eine Liste von teilnehmenden Betrieben der Maler- und Lackierer-Innung enthalten. Der Verein beauftragt einen vom geschädigten vorgeschlagenen Maler aus der Liste des Merkblattes. Nach Beseitigung des Graffiti quittiert der Geschädigte dem Maler die Erledigung des Auftrages zu quittieren. Der Maler erstellt gegenüber dem Verein eine Aufstellung über die Material- und Arbeitskosten und erhält diese gezahlt, ggf. für die Arbeitskosten durch eine Spendenquittung des Vereines.
Das Projekt ist so konzipiert, dass es ausschließlich um das Überstreichen von Graffiti und nicht irgendwelche Mauer- bzw. Putzsanierungen geht und es soll über die notwendige Strafanzeige der Polizei auch sichergestellt werden, dass es sich um aktuelle Graffiti Größe handelt. Das Projekt soll darüber hinaus für Vandalismus im öffentlichen Raum sensibilisieren und die Zivilcourage möglicher Zeugen anregen.
Merkblatt der Hansestadt Stralsund (Link)