Jährliches Prävenstionsprojekt in Schulen »Mein Körper gehört mir!«

SEXUELLE GEWALT GEGEN KINDERN

Das evaluierte Theaterprogramm der tpw Greifwald sensibilisiert Grundschulkinder schon seit über 20 Jahren erfolgreich für das Thema sexueller Missbrauch. Als Verein finanzieren wir die Aufführung in allen Stralsunder Schulen für die Klassen 3-4. 

Der Hintergrund

Sich selbst vertrauen

Kinder wachsen mit körperlicher Nähe auf – und die tut eigentlich immer gut. Aber manche -Erwachsene missbrauchen das Vertrauen der Kinder. Und gerade im nahen sozialen Umfeld verschwimmen die Grenzen zwischen Zärtlichkeit und Missbrauch sehr langsam. „Ja, ich mag meinen Onkel. Nein, ich mag nicht, wie er mich gerade anfasst!” Viele Kinder verstummen, wenn sich ihre Ja- und ihre Nein-Gefühle widersprechen. Mit „Mein Körper gehört mir!“ ermutigen wir Kinder deshalb seit über 20 Jahren, ihren Nein-Gefühlen uneingeschränkt zu vertrauen, anderen von ihnen zu erzählen und sich Hilfe zu holen.

Sie möchten mit Ihrer Schule dabei sein?
Melden sich bis zum August jeden Jahres.

Verein zur Förderung der Kriminalitätsprävention in Stralsund e.V.
Schillstr. 5,
Zimmer 129, 1 OG
18439 Stralsund

Telefon: (03831) 26 18 17
Telefax: (03831) 26 18 46
info@kriminalitaetspraevention.de

Die Geschichten

Direkt aus dem Alltag

Ein Mädchen bürstet ihrem Freund die Haare. Aber das ziept! Eigentlich wollte der Nachbar dem Jungen nur beibringen, wie man Tennis spielt. Plötzlich fasst er ihm an den Po. Die kurzen Szenen von „Mein Körper gehört mir!“ schildern Situationen, in denen die körperlichen Grenzen von Kindern überschritten und verletzt werden und thematisieren Facetten sexueller Gewalt. Dabei sind sie nah am Alltag erzählt. So können die Kinder leicht nachvollziehen, wie andere Jungen und Mädchen ihre Nein-Gefühle erkennen. Und sie können beobachten, wie sie Hilfe suchen und finden – bei der Mutter, die zuhört, beim Hausmeister, der die Polizei einschaltet und bei der Lehrerin, mit der sich offen über alles reden lässt.

Das theaterpädagogische Konzept

Spannende Dialoge – mit unserem Publikum

Bevor uns die Kinder in verschiedenen Rollen erleben, lernen sie uns erstmal als reale Personen kennen. Denn „Mein Körper gehört mir!“ ist keine Show, sondern eine lebhafte Unterhaltung mit den Kindern. Da ist es selbstverständlich, dass wir eine klare und kindgerechte Sprache sprechen. Und singen! Am Anfang jeder Begegnung sorgt unser Körpersong für gute Laune. Das macht uns stark für ernste Themen. Auch während der Spielszenen wenden wir uns an unser Publikum: „Wie fühlt sich der Junge jetzt gerade? Was hättet ihr gemacht?” Weil die Kinder mitdenken, mitfühlen und mitreden, verinnerlichen sie unsere Geschichten und Botschaften langfristig. Wenn der Pausengong unseren Besuch beendet, beschäftigt das Thema Missbrauch die Kinder natürlich weiter. Deshalb arbeiten wir vor, während und nach der Vorstellung eng mit den Lehrer*innen zusammen und stellen Materialien zur Nachbereitung zur Verfügung.

Weitere Infos

Sexuelle Gewalt – so helfen Sie Kindern!

Wenn Sie von Kindern zur Hilfe gerufen werden, die Opfer von sexuellem Missbrauch geworden sind – beherzigen Sie bitte diese 5 Regeln:

Hören Sie gut zu.
Glauben Sie dem Kind.
Zeigen Sie Mitgefühl.
Machen Sie dem Kind Mut.
Suchen Sie fachliche Beratung.

Im Umgang mit Fällen von sexuellem Missbrauch können Sie sich helfen lassen – z. B. beim Hilfetelefon: Hilfetelefon Sexueller Missbrauch

0800 22 55 530 (bundesweit, kostenfrei und anonym)

Sexuelle Gewalt

Sexuelle Gewalt findet vor allem in der Familie und im Bekanntenkreis statt, aber auch im außerfamiliären Umfeld (etwa in der Schule oder im Freizeitbereich). Abgesehen von den Fällen des Exhibitionismus und seltenen spektakulären Gewalttaten sind die Kinder überwiegend mit den TäterInnen bekannt oder sogar verwandt. Betroffen von sexueller Gewalt sind Kinder aller sozialer Schichten und aller Altersgruppen, auch Kleinkinder und Säuglinge.

Was das Programm nicht kann

Die Aufführung kann nicht gewährleisten, dass Jungen und Mädchen nun vor sexuellem Missbrauch geschützt sind. Sie kann allenfalls eine Stärkung und Sensibilisierung der Kinder bewirken. Kindern, denen dennoch sexuelle Gewalt geschieht, darf deshalb keinesfalls eine Schuld oder Mitschuld zugeschrieben werden. Kinder haben niemals die Verantwortung dafür, wenn ihnen sexuelle Gewalt angetan wird.